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Nairobi Social Youth Forum

Info zum Projekt von Chawema e.V. in Kooperation mit Action Beyond Limits

 Nairobi Social Youth Forum

 Ende November 2009: Nairobi Festival

 

Südprojekt des ASA-Programms:

Eine Kooperation von

Chawema e.V., Action Beyond Limits und Mathare Roots Youth Group 

 

Hintergrund:

Die sozioökonomische Kluft zwischen dem Süden und Norden hat in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Gleichzeitig haben sich auch die innergesellschaftlichen Ungleichheiten innerhalb der jeweiligen Regionen verstärkt. Insbesondere urbane Räume als politische, ökonomische und kulturelle Zentren einer Gesellschaft spiegeln diese gesellschaftliche Fragmentierung wider. Sie sind Räume der Innovation und zeitgleich der sozialen Exklusion, so dass sozial benachteiligte Gruppen in ihren Möglichkeiten der selbst­bestimmten Lebensgestaltung und politischen Teilhabe benachteiligt bzw. ausgeschlossen werden.

Bis 2050 soll sich die städtische Bevölkerung der Entwicklungs- und Schwellenländer verdoppeln. Hierbei ist die soziale Ungleichheit der Bevölkerung in Städten in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Besonders rasant geschieht die Urbanisierung u. a. in Afrika. Der kumulative Effekt der ungleichen Verteilung des Reichtums führt zu einer tiefen und bleibenden Trennung von „Arm und Reich“. In Subsahara Afrika leben über 60% der Stadtbevölkerung in Slums mit wachsender Tendenz (UN-Habitat Bericht 2008). Auch Nairobi ist von dieser Entwicklung betroffen, hier lebt die Mehrzahl der Stadtbevölkerung in Slumgebieten mit der Folge zunehmender gesellschaftlicher Spaltungen und einer wachsen­den sozialen und ökonomischen Ungleichheit. Das umstrittene Wahlergebnis der Präsident­schaftswahlen Ende 2007 gilt nur als Auslöser für die Eskalation der jüngsten Gewalt. Diese resultiert vielmehr aus tief greifenden sozialen, politischen und ethnischen Disparitäten. Der Gegensatz zwischen „Arm und Reich“ hat sich in Nairobi in den letzten Jahren verschärft. Laut UN-Habitat (2008/09) zählt Nairobi zusammen mit Johannesburg, Kapstadt, Abidjan und Maputo zu den ungleichsten Städten in Afrika. Slums wie Kibera oder Mathare gelten als "informelle Siedlungen", im offiziellen Stadtplan sind jedoch viele von ihnen nicht verzeichnet. Die Lebensbedingungen in den dicht bevölkerten Slums sind verheerend: Die sanitären und gesundheitlichen Bedingungen sind mangelhaft und Bildungs-, sowie Arbeits­möglichkeiten gering. Vor allem die Kinder und Jugendlichen leiden unter diesen Lebens­bedingungen, da ihnen Bildungschancen und Lebensgestaltungsmöglichkeiten verwehrt bleiben. Ihnen fehlt ein Selbstbestimmungsspielraum im Leben und meistens können sie dem Armutskreislauf ihrer Eltern nicht entkommen. Die Zahl der Straßenkinder ist in Nairobi sehr hoch: Sie gehen weder zur Schule, noch haben sie später eine Chance auf einen Beruf.

Soziale Ungleichheiten und soziale (sowie globale) Rechte im internationalen und im inner­gesellschaftlichen Zusammenhang stehen daher im Mittelpunkt unseres Projektvorhabens. Sozial benachteiligte Personen und insbesondere Jugendliche sind die direkt Betroffenen dieser oben beschriebenen Umstände. Darüber hinaus kommen sie kaum in  Kontakt zu den Jugendlichen anderer Bevölkerungsschichten der multikulturellen und multiethnischen Stadt Nairobis (wie z.B. der kenianischen Mittel- und Oberschicht, den indischen und pakistanischen Gemeinden oder den Kindern der in Nairobi ansässigen internationalen Gemeinschaft). Sie werden in ihren gesellschaftlichen Partizipationsmöglichkeiten diskri­miniert und ihre Stimme in der kenianischen Öffentlichkeit marginalisiert. Zunehmende Perspektivlosigkeit für einen wesentlichen Teil Jugendlicher und junger Erwachsener in Nairobi führt oftmals zu politischer Frustration und gesellschaftlichen Spannungen, dabei sind gerade die Perspektiven und das Engagement der nächsten Generation wesentlich für den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt. Es ist daher zentral, dass der jungen Gene­ration die Möglichkeit gegeben wird, selbstbestimmt an der sozialen und kulturellen Gestaltung ihrer Zukunft teilzuhaben.

Das Projekt:

Aus diesem Grund wollen wir das 1. Nairobi Social Youth Forum im Zeitraum von September bis November 2009 in Nairobi organisieren. Die Forumswoche vom 23. bis 29. November 2009 soll Jugendliche dazu auffordern, sich mit ihren Lebensrealitäten auseinanderzusetzen und eine kritische Beschäftigung mit der eigenen Gesellschaft zu suchen. Das Jugendforum verfolgt das Ziel, die teilnehmenden Jugendlichen (an denen insbesondere Jugendliche aus den informellen Siedlungen aber auch Jugendliche aus den anderen Stadteilen Nairobis teilnehmen sollen) für die Problematik der sozialen und globalen Ungleichheiten zu sensibilisieren und gleichzeitig einen Rahmen für gleichwertige Partizipation zu schaffen. Durch diverse kulturelle, künstlerische und bildungspolitische Workshops, soll den Jugendlichen eine Plattform geboten werden im gemeinsamen Dialog ihre selbstbestimmte Vision des gesellschaftlichen Miteinanders in unterschiedlichsten Formen auszudrücken und der Öffentlichkeit in Nairobi zu präsentieren. Im Anschluss sollen die Ergebnisse auf einer Abschlussveranstaltung in Nairobi vorgestellt werden. Während der Nachbereitungsphase von Dezember 2009 bis Januar 2010 ist außerdem eine Informationsveranstaltung zu dem Projekt in Hamburg angedacht, auf der auch der begleitende Dokumentarfilm gezeigt werden soll.

Kooperationspartner:

Action Beyond Limits (ABL) ist ein freies Netz­werk, in dem sich Kenianer und Deutsche zusammengeschlossen haben, um gemeinsam nach Alternativen eines annehmbaren Zusammenlebens zu suchen und direkten Einfluss auf die Gestaltung ihres Lebens­raumes zu nehmen. Das kenianische Mitglied des Netzwerkes ist die Graswurzel­organisation Mathare Roots Youth Group (MRYG), eine lokale, selbstinitiierte Nicht-Regierungs-Organisation, die versucht die schwierigen Lebensbedingungen im Mathare Slum für Kinder und Jugendliche positiv zu gestalten.

In Deutschland bilden wir bisher eine offene Kooperation, in der sich Studenten, Berufs­tätige und Doktoranden zusammenge­schlossen haben, die sich in sozio- und inter­kulturellen Bereichen engagieren. Eine Vereinsgründung unter dem Namen Frei[T]Räume der deutschen Mitglieder ist in Planung.

Maßgeblich organisiert wird das Projekt von einem Team aus kenianischen und deutschen Praktikanten im Rahmen der Südprojekte des ASA-Programms 

Wer Ideen oder Anregungen zu unserem Projekt hat und beitragen möchte, kann sich gerne unter This e-mail address is being protected from spam bots, you need JavaScript enabled to view it melden. Wir sind für jedes Interesse und jede Unter­stützung dankbar. Ein solches Projekt ist in einem kleinen Kreis kaum durchführbar und lebt von der Unterstützung eines jeden, der an seinen und unserer aller Lebensbedingungen etwas ändern möchte!

 

Ansprechpartner:

Nannette Abrahams; Friederike von Cölln; Mareike Göldner

 

Tel.: 040 32965812

Mobil: 01773023659 oder 01778732721

Email: actionbeyondlimits [at] yahoo.com

 

Adresse:

c/o Göldner

Ophagen 21

20257 Hamburg


www.asaprogramm.de

www.mathareroots.org